Wartburg

Wartburg
Wạrt|burg, die; -:
Burganlage südwestlich von Eisenach.

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I
Wạrtburg,
 
ehemalige landgräfliche Burg (UNESCO-Weltkulturerbe) auf einem Bergfelsen (früher Wartberg genannt; 394 m über dem Meeresspiegel) südwestlich von Eisenach. Die Wartburg, der Sage nach 1067 von Graf Ludwig dem Springer gegründet und 1080 erstmals genannt, wurde unter Ludwig III. (1172-90) und Hermann I. (1190-1217) als Sitz der Landgrafen von Thüringen spätromanisch ausgebaut und zu einem Zentrum höfischer Kultur. Auf der Hauptburg liegen der älteste Teil, ein romanischer Palas (untere Geschosse etwa 1155-70, Obergeschoss um 1200), einer der besterhaltenen staufischen Palasbauten mit hervorragender spätromanischer Bauplastik, sowie ein Bergfried und das neu erbaute Gästehaus, nördlich davon die im 19. Jahrhundert in alter Form errichtete Mittelburg mit Torhalle, Dirnitz, Kemenate und Bergfried sowie die Vorburg mit Torturm, Ritterhaus und Vogtei (15. Jahrhundert). Unter Großherzog Karl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach (1853-1901) wurde die verfallene Wartburg 1838-90 in romantischem Sinn wieder aufgebaut (im 2. Geschoss Fresken von M. von Schwind, 1853-55); ab Anfang der 1980er-Jahre erneut restauriert. - Um 1207 Ort des sagenhaften Sängerkrieges (»Wartburgkrieg«), 1211-27 Wohnsitz der heiligen Elisabeth, 1521-22 Zufluchtsort M. Luthers (Übersetzung des Neuen Testaments aus dem Griechischen), 1817 Wartburgfest.
 
II
Wạrtburg,
 
Walther von, schweizerischer Romanist, * Riedholz (Kanton Solothurn) 18. 5. 1888, ✝ Basel 15. 8. 1971; wurde 1928 Professor in Lausanne, 1929 in Leipzig, 1940 in Basel. Sein Hauptwerk ist das 1928 begonnene »Französische etymologische Wörterbuch« (wird seit seinem Tod kontinuierlich fortgesetzt), ein monumentales Panorama des kompletten galloromanischen Wortschatzes aller Landschaften und Jahrhunderte einschließlich sämtlicher lautlicher Varianten der einzelnen Mundarten. Er war auch Herausgeber der »Zeitschrift für romanische Philologie« (1935-57) und übersetzte mit seiner Frau Ida (✝ 1963) Dantes »Divina Commedia« (»Die göttliche Komödie«, 1963).
 
Weitere Werke: Dictionnaire étymologique de la langue française, 2 Teile (1932, mit O. Bloch); Bibliographie des dictionnaires patois (1934); Évolution et structure de la langue française (1934); Die Entstehung der romanischen Völker (1939); Einführung in die Problematik und Methodik der Sprachwissenschaft (1943); Die Ausgliederung der romanischen Sprachräume (1950); Begriffssystem als Grundlage für die Lexikographie (1952, mit R. Hallig).
 
 
Festschr. W. v. W. zum 80. Geburtstag, hg. v. K. Baldinger, 2 Bde. (1968);
 
W. v. W. Beitrr. zu Leben u. Werk, hg. v. K. Baldinger,: (1971).

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Wạrt|burg, die; -: Burganlage südwestlich von Eisenach.

Universal-Lexikon. 2012.

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